Es ist echt ein Kampf.
Paketzusteller haben leider die dumme Angewohnheit, bei mehreren Zustellungen für verschiedene Mietparteien in einem Mehrfamilienhaus wild überall zu klingeln. Frei nach dem Motto „irgendwer wird schon aufmachen“.
Die meisten traditionellen Klingelanlagen in Mehrfamilienhäusern haben aber eine sogenannte Mithörsperre verbaut. Weil der Gesetzgeber die Panik hat, dass man ja ansonsten mithören könnte, wenn jemand bei Wohnung A klingelt und Wohnung B rangeht.
Also wird immer nur die zuletzt angeklingelte Gegenstelle durchgeschaltet, alle vorigen Gegenstellen werden abgeklemmt.
Stellen wir uns folgendes Szenario vor:
Person A wohnt im Erdgeschoss und ist nicht zuhause.
Person B wohnt ganz oben in der 7. Etage, ist zuhause und wartet dringend auf ein Paket.
Amazon klingelt nun bei Person B. Diese rennt zum Türöffner, aber auf dem Weg dort hin hat Amazon bereits bei Person A geklingelt, weil er für diese ja auch ein Paket hat. Person B kommt also an seiner Sprechstelle an, aber kann nichts machen, da er bereits abgeklemmt wurde. Da aber Person A im Erdgeschoss nicht anwesend ist, denkt Amazon, dass niemand anwesend ist und haut mit beiden Paketen ab, obwohl person B zuhause ist.
Und dies den Amazon Zustellern verständlich zu machen, ist leider unmöglich, denn das – wenn man sie denn mal antrifft – scheitert leider meist an der Sprachbarriere. Die wenigsten können deutsch, mit viel Glück trifft man mal einen, der rudimentär englisch beherrscht. Aber selbst wenn das erfolgreich sein sollte, obiges Klingelanlagenproblem verständlich zu vermitteln, bringt es eh nichts, da niemals der gleiche Zusteller zwei mal vorbeikommt, da Amazon Logistics anscheinend fast ausschließlich aus ständig wechselnden Sub-Sub-Subunternehmern besteht.
Tja, und der Amazon Kundenservice ist mit der Problemstellung vollkommen überfordert.
Also… was tun?
Ach ja: Die Hauseigentümer-Gesellschaft (SAGA) kennt das Problem. Ist denen allerdings egal.